Täve Schur erweckte die Merseburger Radrennbahn aus dem Dornröschenschlaf
Peter Petzold von der IG Radrennbahn berichtet über das Merseburger Rad-Event:
Stürmischer Beifall, Jubel, die Friedensfahrtfanfare ertönt schallend über das Gelände, die wieder strahlend weiß-grün gestrichenen Innenwände und das saubere graue Zementoval glänzten in der Sonne.
Mittendrin Gustav Adolf Schur, „Unser Täve“. Umgeben von den fast über dreihundert Radsportfans aus mehreren Generationen. Mit ihren Handys und Fotoapparaten wollten sie, die schon in die Legende des beliebtesten Radsportamateures (zweifacher Sieger der Friedensfahrt und zweimaliger Straßenweltmeister) bei den besten Schnappschüssen ergattern. Spontan erklang aus der Menge das „Hoch sollst du leben, dreimal hoch“.
Ehrengast Täve Schur war sichtlich erfreut von dem Zustand der Bahn und meinte, dass das Geschaffene erhalten und ausgebaut werden muss.
Besonders regte er an, die Kinder und Jugendlichen zu fördern und für die Zukunft heranzubilden. Auch die Bevölkerung zu Aktivitäten motivieren und die Radsportfreunde zu vielseitigen sportlichen Tätigkeiten aufrufen. „Ihr habt jetzt viel zu tun“. Er wünschte uns dazu viel Kraft und Erfolg.
Große Freude herrschte beim OB über das Kommen der Radsportlegende Gustav Adolf Schur. Der Präsident des LV Radsport von Sachsen-Anhalt, Frank Witte (z.v.r.), lobte die Kooperation mit der Stadt Merseburg bei der Nutzung der Radrennbahn für das Training mit Nachwuchskadern.
Der Rundgang mit Täve Schur begann auf der Betonplatte, die vormals als Fläche zum Warmfahren der Bahnfahrer diente.
Sich leicht auf die Schultern klopfen lassend, die Hände der Fans schüttelnd, kleine Episoden aus dem Radsportleben erzählend, sehr aufmerksam zuhörend, wenn z.B. ältere Leute mitteilten, dass sie nur wegen Täve als Kind zum Radsport gefunden hätten, all das brachte Täve große Freude.
Manche Erzähler führten damals auf der Radrennbahn „Die kleine Friedensfahrt“ oder den „Spartakiade-Kilometer“ durch. Ich merkte, wie die Gesichter strahlten, wenn Täve vielen Besuchern einen Spruch zurief oder den Fahrradrahmen mit seinem „Täve Schur“ signierte.
Ganz besonders wandte sich Täve mit seinen freudigen strahlenden Blicken den Kleinsten zu, die schon mit 2½ , 3 oder 4 Jahren auf dem Laufrad über die Betonfläche und auch durch den Rahmen des Parcours sausten. Die jungen Muttis ermutigte Täve, dran zu bleiben, dass die „Kleinen“ vielleicht auch einmal „Große“ werden, wenn sie regelmäßig und fleißig trainieren.
Täve staunte über das geschickte Fahren der Jüngsten auf der Radrennbahn.
Den Eltern riet Täve, jede Gelegenheit auf der Bahn für die Fahrsicherheit der Kinder zu nutzen. Das Radfahren auf der Straße ist zu gefährlich geworden.
Dabei waren von rechts nach links aufgestellt:
- Joachim Becker (IG Radrennbahn)
- Merseburger OB Müller-Bahr
- Peter Petzold (IG Radrennbahn)
- Bernd Bollmann (IG Radrennbahn)
- Ehrengast Gustav-Adolf Schur
- Oliver Böldicke (IG Radrennbahn)
- Bernd Keßler (Radsportler + DDR-Olympiakader)
- Frank Witte (Präsident LV von Sachsen-Anhalt)
Endlich konnten alle Anwesenden mit ihren Rädern auf der renovierten Radrennbahn ihre Runden drehen. Der Sportpalastwalzer mit seinen 4 Pfeifen umrahmte das Einfahren der Räder auf der Bahn.
Die Renovierungsarbeiten wurden durch Eigenleistungen, unentgeltlichen Firmenarbeiten und durch Arbeiten der Stadt Merseburg erbracht.
© radsportonline.com / Text: Peter Petzold / Fotos: IG Radrennbahn